Man hat Giuseppe Verdis „Requiem“ gleichsam als eine Oper auf den Stufen des Alters bezeichnet. Nach der Oper „Aida“ widmete Verdi das Werk dem von ihm verehrten Dichter Alessandro Manzoni, der im Jahre 1874 verstarb. Riccardo Muti entfesselte zusammen mit den Berliner Philharmonikern, dem Chor des Bayerischen Rundfunks (Einstudierung: Howard Arman) sowie den sehr überzeugenden Gesangssolisten Vittoria Yeo (Sopran), Elina Garanca (Mezzosopran), Francesco Meli (Tenor) und Ildar Abdrazakov (Bass) eine zwingende Bildkraft der Melodien mit typisch italienischer Verve und Grandezza. Aber auch die mystisch-transzendentalen Regionen kamen hier keineswegs zu kurz und hinterließen einen tiefen Eindruck.